Dieses Plakat richtet sich nicht an jemanden, der nicht mit einem Smartphone und einem QR-Code Scanner ausgestattet ist. Für die meisten Menschen, die nicht mit einem QR-Code Scanner in der Tasche rumlaufen (zum Beispiel die meisten der „X Generation“ ,die sozusagen „Digitale Einwanderer“ sind) , ist der Umgang mit diesem Plakat mit der subjektiven Erfahrung eines „Nichtortes“ zu vergleichen oder sogar noch schlimmer: Einem digitalen Ort, der nicht die selbe Bedeutung hat wie ein echter Ort, der sich selbst verlassen und sozial gemacht hat und das durch das Medium des Plakats ,das paradoxerweise außer Reichweite ist, in Ausstand, streikend gegen den Wunsch des Digitalen Einwanderers. Sich von einem hochmodernen Ort trotz seiner endgültigen räumlichen Geschlossenheit wie diesem verlassen zu fühlen, ist es, in die Fußstapfen eines Flüchtlings oder Einwanderers zu treten. Ein Flüchtlingscamp ist ein Ort ohne fortbestehende Geschichte, zwischen der tragischen Vergangenheit und der unbekannten Zukunft des Menschen. Dieser Verzicht auf distanzierende Abgrenzung zum Rest der Stadt signalisiert eine unterbewusste Nachricht: „Du bist nicht hier!“ Das ist die Erfahrung eines Nichtortes.
Diese Erfahrung zu teilen würde seinen eigenen „Heilung durch Reden“ Effekt haben aber natürlich ist die Sprache auch eine große Hürde. Das Ausmaß dieser Hürde würde verständlicher werden, wenn wir im Internet nach Begriffen wie „Arabic Art“ (Arabische Kunst) suchen würden. Eine hohe Anzahl kalligraphischer Schriften würde auf dem Bildschirm erscheinen. Dies spiegelt das Privileg der Sprache als ein Bündel bezeichnender Worte über die materielle/existierende Welt wieder. So assoziiert also so mancher den Begriff „Kunst“ mit einer künstlerischen Darstellung von Schriftzeichen, während ein anderer von der malerischen Darstellung eines Objekts spricht. Beide haben eine unterschiedliche Wahrnehmung eines universalen Begriffes. Ihre visuelle Wahrnehmung unterscheidet sich, was durch diese „Doppeldeutung“ der Sprache sichtbar wird. Sprache ist eine wechselseitige, konstitutive Lebensform zwischen dem, was wir kommunizieren und der tatsächlichen Welt, in der wir leben. So ist die Sprache selbst paradoxerweise eine Kommunikationshürde. Um diese Hürde zu überwinden, sollten wir vielleicht lernen, in der Sprache der „visuellen Wahrnehmung“ zu sprechen. Integration bedeutet Kommunikation zwischen zwei verschiedenen visuellen Wahrnehmungen, die eine doppeldeutige Sprache ergeben.